Letztes Wochenende haben wir bei strömendem Regen und ziemlich kaltem Wetter eine Schmetterlingsfarm besucht. Tolle, große, bunte Schmetterlinge und hübsche Pflanzen, bei gutem Wetter kann man bestimmt auch draußen die Pflanzen noch mehr geniessen, wir sind nur schnell durch den Regen gehuscht. Es war ganz schön warm da drin in der kleinen Halle, 40° zeigte das Thermometer. Und irgendwie war die Hauptsaison auch schon vorbei, es gab von nur 2 Arten noch Raupen zu sehen und einige Schmetterlinge hatten ziemlich zerfetztes Gefieder. Aber wir fanden es trotz allem sehr beeindruckend, und auch wirklich spannend, mehr über die Verpuppung und den Unterschied zu Motten usw. zu erfahren und die riesengroßen Raupen zu berühren. Am besten gefielen mir die Glasflügel-Schmetterlinge, die waren wirklich durchsichtig und hatten einen sehr sympathischen Flug. Und Mimosenblätter berühren war auch super!
Den Glasflügel vom Glasflügel-Schmetterling erkennt man hier leider nicht so gut, jemand anders hat es auf diesem Bild viel besser fotografiert
Sonntag, 31. Oktober 2010
schrubben oder würzen?
Auf der Suche nach einem Mittel, um den als Grünspan identifizierten Dreck in der Badewanne zu entfernen, entdeckten C. und B. eine interessante Verwandtschaft zwischen dem Zitronensaft aus der Küche und dem Badreiniger aus dem Putzschrank...
Samstag, 30. Oktober 2010
Laternenumzug in Machynlleth
Heute abend waren wir beim Laternenumzug in Machynlleth, einer ganz hübschen kleinen Stadt etwa 20 Minuten nordöstlich von uns. Die gesamte Stadt scheint wochenlang vorher überlebensgroße Laternen und Figuren gebastelt zu haben und alle liefen bei der Parade mit. Magisches Leuchten, Trommeln, staunende Kinder und junderte selbstgemachter Laternen in allen Größen. Es war zauberhaft!! Die Zuschauenden vom Strassenrand folgten dann dem Umzug bis zu einer Wiese auf der sich alle Laternen und Leuchtfiguren noch einmal aufstellten und dann folgte ein superschönes Feuerwerk, ganz lange. Mit krassem Echo von den umliegenden Bergen. Beeindruckend!
Hier ein paar Bilder, die die tolle Stimmung jedoch leider nicht annährend wiedergeben.
Hier ein paar Bilder, die die tolle Stimmung jedoch leider nicht annährend wiedergeben.
Seagull Alert
Unglaublich, aber wahr: Wie ich gestern erfahren habe, hat die University of Aberystwyth ein Möwen-Abwehr-System in Betrieb. Wie mich Kommillitonen aufklärten, gab es im vergangenen Jahr fast täglich Vorfälle, bei denen Möwen an der Uni-Cafeteria den KellnerInnen Essen vom Tablett stibitzt haben und sogar im Team arbeiteten, um arglose StudentInnen von Ihren Tellern wegzulocken, um hintenrum ans Essen zu kommen. Meine Büro-Kollegin ist sogar von einer Möwe im Sturzflug am Kopf attackiert worden, weil die ihr Nest in Gefahr wähnte (Nein, Ch. ist nicht auf den Dächern der Uni rumgeklettert…). Dieses Jahr sah sich die Uni offenbar zum Handeln genötigt und lies Lautsprecher installieren, die die Geräusche von gestressten Möwen imitieren, um ihre realen Artgenossen vom Campus fern zu halten. Und es stimmt: Ich habe hier an der Uni noch nicht eine Möwe gesehen. Abgefahren! Wer es nicht glaubt: selbst die BBC hat schon drüber berichtet.
Donnerstag, 28. Oktober 2010
On clichés
Darf man über Großbritannien in Klischees schreiben? Die Frage hat sich für mich vorgestern beantwortet, als ich zu einem Research Group Treffen, was bei wem zu Hause stattfand, als einziger pünktlich kam und den ganzen Abend als "der Deutsche" verspottet wurde. Darf man? Ja, zumindest diese eine Mal muss ich.
Wenn man drei Wochen hier ist, dann wundert man sich wohl oder übel über zwei Dinge: Alle essen den ganzen Tag nur Sandwich Baked Beans und Crisps und trinken zwischendurch süßen Tee mit Milch. Und alle rennen den ganzen Tag in Shorts und T-Shirt durch den Regen (Mein kanadischer Büro-Kollege und ich waren neulich sehr froh, dass die Uni den nächtlichen Bodenfrost endlich als Grund ansah, die Heizung anzustellen. Als die britische Kollegin dann reinkam, hat sie erstmal das Fenster aufgerissen, weil es ihr zu warm war. Ohne Scheiß, ich sehe hier noch immer Leute in Shorts und Schlappen in die Vorlesung gehen – nicht nur kalt, sondern auch schlechter Stil, aber anyway…). An sich kann man das ja alles machen. Die Frage, die mich die ganze Zeit umtrieben hat, war aber einfach: Warum werden diese Menschen nicht krank??? Kein Vitamin C, keine Gemüsepower, aber immer nass und kalt und nichts am Kopf? Ich hingegen, gut eingepackt, bestens genährt, bin von den letzten drei Wochen eineinhalb krank gewesen…
Zum Glück gibt es die USA, denn dort haben Forscher jetzt herausgefunden, woran das liegt: Menschen mit gutem Immunsystem leiden stärker unter einer Erkältung als solche mit Schwachem. Klischees sind also nicht nur zum lächerlich machen da, sondern auch gut gegen Erkältung. Ich gehe mir jetzt mal Tee mit Sandwich machen…
Raubtierfütterung
Vor einigen Tagen nutzte ich die Chance unseren Nachbarn danach zu fragen, was man denn hier in der Gegend unbedingt anschauen sollte, was interessant sei. Seine erste Reaktion "Hier gibt´s nix", seine zweite "die Windmühlen". Er meinte die Windräder, aber da muss ich nicht näher rangehen um die kennenzulernen. Aber Windkraftanlagen scheinen doch noch etwas Sehenswertes für hier zu sein.
Dann fragte ich ihn nach einer Raubvogelstation oder Falknerei, da ich gehört hatte, dass es hier so etwas gäbe, aber im Internet hatte ich keine weiteren Infos gefunden. Die nachbarliche Antwort war verblüffend. "Raubvögel-Fütterung? Mache ich jeden mittag um 1, hast Du sie noch nicht kreisen gesehen?". In der Tat, ich hatte mich schon häufiger mittags über die schönen großen Vögel gefreut, einmal sogar um die zwanzig von ihnen gezählt. Aber da zwischen seinem und unserem Haus ein Hügel ist, hatte ich da keinen Zusammenhang erkennen können. Nun, er berichtete, dass er seit zehn Jahren jede Woche Schlachtabfälle holt ("Damit mache ich dem Schlachter noch nen Gefallen, und meine Hunde freuen sich anschliessend über die Knochen!") und mittags die hier ansässigen Raubvögel füttert. "Weiter im Süden nehmen sie dafür 5 Pfund Eintritt, das könnten wir längst, aber dann müssten wir noch so Sicherheitsvorkehrungen bauen und Parkplätze und das ist viel zu aufwändig. Aber kommt einfach vorbei, jeden Mittag um 1". Werden wir machen!
Dann fragte ich ihn nach einer Raubvogelstation oder Falknerei, da ich gehört hatte, dass es hier so etwas gäbe, aber im Internet hatte ich keine weiteren Infos gefunden. Die nachbarliche Antwort war verblüffend. "Raubvögel-Fütterung? Mache ich jeden mittag um 1, hast Du sie noch nicht kreisen gesehen?". In der Tat, ich hatte mich schon häufiger mittags über die schönen großen Vögel gefreut, einmal sogar um die zwanzig von ihnen gezählt. Aber da zwischen seinem und unserem Haus ein Hügel ist, hatte ich da keinen Zusammenhang erkennen können. Nun, er berichtete, dass er seit zehn Jahren jede Woche Schlachtabfälle holt ("Damit mache ich dem Schlachter noch nen Gefallen, und meine Hunde freuen sich anschliessend über die Knochen!") und mittags die hier ansässigen Raubvögel füttert. "Weiter im Süden nehmen sie dafür 5 Pfund Eintritt, das könnten wir längst, aber dann müssten wir noch so Sicherheitsvorkehrungen bauen und Parkplätze und das ist viel zu aufwändig. Aber kommt einfach vorbei, jeden Mittag um 1". Werden wir machen!
Montag, 25. Oktober 2010
Sunday starlings
Gestern, als es noch nicht so aberwitzig kalt war wie heute, war das Wetter ebenso strahlend und sonnig und wir haben einen Spätnachmittagspaziergang und ein paar Fotos in Aberystwyth gemacht. Das Beeindruckendste waren allerdings die Strudelartigen Schwärme von Staren über dem Pier und dem old College. Wegen der Wolken liessen die sich mit unserem Miniknips nicht aufnehmen, aber hier ein schönes Foto von den strudelnden Vögeln das jemand anders gemacht hat (lohnt sich übrigens, dessen andere Bilder anzuschauen, das ist superschön, was der fotografiert hat!), noch eins (aber mit wenigen Vögeln) und ein BBC-Artikel darüber. Weil,... ihr würdet ja niemals glauben, wenn ich hier reinschreibe, dass das mindestens 20.000 Vögel waren. Stimmt aber, steht auch in der Zeitung!
Da in der Wolke waren die Stare oder "starlings" (erinnert mich irgendwie an stalins darlings) |
Die waren echt im Wasser. keine 12 Stunden später waren es minus 4°C |
B. hatte zumindest seine neuen Handschuhe an |
´n bisschen wie Hummerscheren |
einfach schönes Licht! |
In den Häusern im Sommer Touris, im Winter Studis |
Studi-Wohnheim mit genialer aussicht |
z.B. auf die Angler gucken |
"continental menswear" Hm, ah, ja! Und was tragt ihr sonst so? |
gruselig (naja, eher blöd belichtet) |
aber genau bemessener Möwenabstand |
Eine der zentralen Kreuzungen von Aber vor dem Haus unsere Freunde |
Seltsamer gummifussboden (wie auf´m Spielplatz) um die Bäume rum. Warum? |
Sonntag, 24. Oktober 2010
100%ig
Einiges funktioniert in Sachen Umweltschutz sogar besser als bei uns daheim. Neulich haben wir im Supermarkt eine Packung Klopapier erstanden, die die Umwelt gleich doppelt schützt. Die guten Stücke sind zu 100% aus Recyclingpapier hergestellt, und der Zellstoff kommt aus kontrollierter Forstwirtschaft, weswegen das FSC-Siegel stolz auf dem Paket prangt (Wo ist der Fehler? Wir verlosen unter den ersten fünf Einsendungen eine Rolle Klopapier!). Vielleicht sind durch die Herstellung sogar ein paar Bäume gewachsen…
Auch in Sachen ökologischer Fußabdruck auf der Verpackung geht man hier neue Wege. So wird auf dieser Packung Taschentücher offenbar sogar angegeben, wie viel Fläche Regenwald für die Herstellung draufgegangen ist. Oder was zum Henker macht sonst eine Flächenangabe auf einer Packung Papiertücher???
Samstag, 23. Oktober 2010
viewer discretion is advised
In gewissen Fernseh-Serien heisst es vor Beginn mancher Folge immer "viewer discretion is advised". Bis vor kurzem dachte ich, das bezeichnet die besonders spannenden Folgen und man solle sich selbst verpflichten, es keinem Menschen weiterzuerzählen, der die Folge noch nicht gesehen hat. Aber es ist so etwas wie eine Warnung vor ekligen, brutalen oder sehr adrenalinhaltigen Szenen (die natürlich meist auch als ziemlich spannend empfunden werden).
Auch hier wird es jetzt ein bisschen eklig, brutal und adrenlinhaltig. Alle, die so etwas nicht abkönnen, sollten besser nicht weiter nach unten scrollen.
Wir kommen zur weiteren Arbeitsplatzbeschreibung von B.
Diesmal: Arbeitsplätze drinnen
Auch hier wird es jetzt ein bisschen eklig, brutal und adrenlinhaltig. Alle, die so etwas nicht abkönnen, sollten besser nicht weiter nach unten scrollen.
Wir kommen zur weiteren Arbeitsplatzbeschreibung von B.
Diesmal: Arbeitsplätze drinnen
Fängt ganz harmlos an. |
Zoomt man jedoch näher |
und hebt mal das Beinchen |
entdeckt man eine Menge Essensreste, |
von denen man gar nicht wissen möchte, wie alt sie sind! |
Adrenalinhaltig wird es an dieser Stelle. |
B. kann jetzt stehen und sich überall hochziehen |
und erhöht damit seinen und unseren Adrenalinspiegel unheimlich. |
Jetzt eine Situation von außerordentlicher Brutalität, mit versteckter Kamera aufgenommen |
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