Donnerstag, 9. Dezember 2010
Reiher im Weiher
Da unser Vermieter uns vorausschauenderweise einen 20 Kilo-Sack Vogelfutter im Windfang stehen lassen hat (Pinguine fressen wohl keine Sonnenblumenkerne und so hat er ihn nicht mit in die Antarktis genommen), können wir bei den nun hier eingekehrten fiesen Minustemperaturen den lokalen Singvögeln eine kleine Sonderration zukommen lassen. Die Beeren an den Bäumen sind ratz fatz alle gepickt gewesen, kein Wunder wenn hier in der Gegend 20.000 Stare überwintern. Unsere Körnergäste sind allerdings meist Rotkehlchen, Meisen und Finken aller Coleur, und ab und zu mal ein paar Raben. B. und ich beobachteten sie heute vormittag gerade beim Fressen (B. lernt gerade, nicht wild vor Aufregung gegen die Scheibe zu trommeln, sobald einVogel kommt) und waren ganz interessiert, weil zum ersten Mal ein Amselmännchen dabei war. Die sieht man hier eher selten, vielleicht wegen der vielen Stare? Aufeinmal aber ein großes Erlebnis: Ein Reiher flog ganz niedrig über unsere Terrasse und landete ein paar Meter weiter hinter der Hecke! Ich hatte ihn in den letzten Tagen schon mal gesehen und mich gewundert, da ich nicht davon ausging, dass er Sonnenblumenkerne oder kleine Vögel fraß. Wir sind dann auch gleich in Hausschuhen raus um zu gucken, wo er sich niedergelassen hatte. Und richtig: er saß an unserem kleinen Tümpel, dort war die Eisschicht schon ein bisschen aufgebrochen und scheinbar gab es dort einige leckere Wasserschnecken rauszufischen. Wir waren schon ganz nah an ihm dran, mit inzwischen durchweichten Hausschuhen, nur durch eine Hecke getrennt, als ein Tiefflieger ganz laut über uns flog und der Reiher aufgeschreckt wurde. Imposanter Start, mit so einer schicken Tolle auf dem Kopf. Ich bin gespannt, wann er wieder kommt, vielleicht gelingt ein Foto!
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