Dienstag, 25. Januar 2011

CAT


Nachdem wir unseren geplanten Ausflug nach Dublin wegen zu hoher Kosten (oder zu wenig Geld, je nachdem von wo man guckt) streichen mussten, waren wir am Samstag im CAT (Center for Alternative Technologies) nördlich von Machynlleth, eine knappe halbe Stunde von hier. Wir hatten schon länger vor, dort einmal hinzugehen, weil es ein interessantes Ökozentrum sein sollte. Im Reiseführer stand allerdings, eher weniger verlockend, dass man da unbedingt hinfahren sollte, wenn man interesse an Recycling hat und lernen will, wie kompostieren funktioniert. Das reizte uns jetzt nicht allzusehr, bzw. hörte sich sehr niedrigschwellig an, aber wir wollten doch mal selber gucken. Und wir wurden so richtig positiv überrascht! Ja, sicher, man kann auch sicher als Schulklasse dort hinfahren und die Basics über Recycling & regenerative Energien lernen, aber das CAT hat noch weitaus mehr zu bieten, was sogar uns als alte McPlanet-Teilis überzeugt und fasziniert hat. Natürlich will ich jetzt nicht alles verraten, und so richtige Antworten, was jetzt statt dem Klimawandel kommen wird, haben wir auch von dort nicht mitnehmen können, aber es war einfach sehr interessant weil es so riesig und unglaublich vielfältig, kreativ, ideenreich und professionell war!
Es gab beispielsweise ein komplettes Haus, in dem ökologisch& ethisch korrektes Leben einmal komplett durchgespielt wurde. Von Kosmetik über ethische Geldanlagen, Stromsparen+verbrauch, Fussbodenbelag (eine mix-recycelte Leinsaat-Linoleumvariante) über Werbung, Kinderspielzeug und Essen.
Hier - leider etwas unscharf - zum Beispiel die Waschküche: "Seife ist Seife! Ganz gleich, was die Werbung behauptet!"


Und der Badewannenfan B. verweilte länger bei diesem faszinierenden Raum.



Prunkstück des Hauses war dieses "Haus im Haus". In praktischer Kinderaugenhöhe konnte man ganz viele elektrische Geräte einstellen, die dann überall im Haus aufleuchteten. VOn Staubsauger über Wasserkocher bis zum Laptop. Dann konnte man einstellen, ob man viel Energie verbrauchen will oder Energie sparen will, dann wurden dementsprechend die ganzen Stromfresser ausgestellt oder alles an. Ein Verbrauchszähler machte den Unterschied deutlich.



Vielleicht als Randnotiz um die Dimensionen etwas darzustellen: Das CAT hat über 8000 Fördermitglieder (zum Vergleich, die taz hat ca. 10000) und ist wohl Europas größtes Ökozentrum mit ca. 500 000 Besucher_innen pro Jahr. Und "Britain´s Best Building of 2010". Superschön!
Wir haben in den drei Stunden definitiv nicht alles gesehen, was das riesige Gelände zu bieten hatte und es war auch recht kalt, fast alles war draußen. 
Insektenfreundliche Gartenmauern
Ein paar Stichworte nur:
Vom Vorstadtgarten bis zur solarbetriebenen Telefonzelle, unterirdische Vorratskammern, Windradpumpen aus Zimbawe, abgefahrenen Kompostklos,
 
unglaubliche Dinge und ganz tolle "Lösungen" aus Stein, Holz, Wasser, Metall und vor allen Dingen Unmengen von Pflanzen (muss super sein im Sommer!). Es gab zum Beispiel plastische Tipps zum ökologischen Bauen (von "welche Dämmmaterialien im Baumarkt sind wie ökologisch vertretbar" bis zum Lehm- und Strohhaus und abgefahrenen selbergemachten Dämmstoffen aus Recylingmaterialien), es gab ein liegendes Windrad (also originalgroß, welches begehbar war und wo man ganz viel ausprobieren und erfahren konnte, eine Windsessel und einen Windkanal, eine wasserbetriebene Seilbahn namens Martha,
ganz viele Pumpen und Generatoren, aber auch so etwas wie eine wunderschön gemalte und geschnitze Übersicht über verschiedene Bienenarten (immer Sommer wahrscheinlich auch zusätzlich echte Bienen), ein Karussell mit Energieverbrauch, ein Puppenhaus mit Energieeinsparanzeigen (siehe Foto!), ein Strohballentheater, Unmengen von greifbaren Recyclingmöglichkeiten, richtige landschaftsplanerische und architektonische Kleinode sowie ganz viele Beispiele aus allen möglichen Ländern. 
Voll schön war die Liebe zum Detail, die in allem steckte und die ausgestellten Metallskulpturen (aber die sind wohl nur noch bis März oder Mai dort).
 
Alles konnte man anfassen und ausprobieren, selber machen und begreifen und erfahren. 
Wir werden ganz sicher nochmal wieder kommen, wenn es wärmer ist, das ist aufjedenfall ein sehr guter Grund für einen Besuch in Wales!!

Und zum Schluss noch eine gute Idee:

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