Montag, 27. Dezember 2010

Boxing Day

Da wurde ich doch gefragt, ob ich wüsste, warum der 26.Dezember hier "Boxing Day"heißt. Hm, wusste ich natürlich auch nicht, habs aber gestern gleich mal gegoogelt. So richtig zu wissen, scheint es auch niemand mehr, sogar Wikipedia bietet vier verschiedene Erklärungen an. Es scheint aber etwas mit Chrismas Boxes zu tun haben, in denen entweder die Geschenke an die Angestellten ausgegeben wurden, Lohn für die Lehrlinge war oder diese Box wurde mit den Armen geteilt, sie galt aber auch als Glücksbringer für Seefahrende und ebenfalls wurde am 2.Weihnachtsfeiertag eine Almosenbox in der Kirche aufgestellt, in die Spenden eingeworfen werden konnten. Warum der Tag aber nicht einfach weiterhin 2.Weihnachtsfeiertag oder 26.Dezember genannt wurde, erschliesst sich mir nicht. (Randnotiz: Hier ein echt niedlicher Beitrag, in dem Engländern erklärt wird wie in Deutschland der 2. Weihnachtsfeiertag gefeiert wird)
Heute stellten wir dann doch einen entscheidenden Unterschied zum in Deutschland üblichen 2.Weihnachtsfeiertag fest: fällt er in UK auf einen Wochenendtag, wird er am folgenden Montag nachgeholt! Das wussten wir leider nicht, als wir unseren ganz persönlichen Independence Day heute feiern wollten. Seit dem 16.Dezember konnten wir zum ersten Mal unser Auto wieder bewegen, es taute und regnete den ganzen Tag (selten so ein liebliches Geräusch gehört) und die kleinen Straßen waren schon fast eisfrei, die Wiesen beinahe wieder grün. Wir warteten noch bis zum Nachmittag, überprüften unsere Kontostände und dann: los! Wir wollten nach Aberaeron und dort die ersten Schuhe für den Kleinen kaufen, gestern stand er ein paar Mal frei, jetzt gehts los! Aber die - sehr beeindruckende - Küstenstraße fuhren wir vergeblich, der Laden hatte unerklärlicherweise zu. Auch das Postverteilzentrum in Aberystwyth, wo immer noch ein Paket mit verderblichem Inhalt auf mich wartet, war geschlossen. Zum Glück konnten wir in den Supermarkt (aber der hat auch sonntags geöffnet, ist also kein Maßstab) und es war dort so leer und angenehm leise wie selten. Sehr schön, und wenigstens nicht ganz umsonst eineinhalb Stunden durch die Gegend gegurkt! Der Heimweg hatte es dann allerdings in sich, die Steigung, die auf dem Hinweg bergab gar kein Problem darstellte, ließ uns nicht durch. Und auch auf der anderen Strecke rutschten wir wieder rückwärts runter. Es hieß also, das Auto (mit den Einkäufen natürlich) an der Hauptstraße stehen lassen und zu Fuß nach Hause gehn. In solchen Situationen verfluche ich, warum ich die Taschenlampe nicht wieder zurücklege, wenn ich sie mal in der Küche brauche, so wie letzte Woche, um das Rotkehlchen hinter dem Küchenschrank hervorzubekommen...

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