Donnerstag, 28. Oktober 2010

On clichés

Darf man über Großbritannien in Klischees schreiben? Die Frage hat sich für mich vorgestern beantwortet, als ich zu einem Research Group Treffen, was bei wem zu Hause stattfand, als einziger pünktlich kam und den ganzen Abend als "der Deutsche" verspottet wurde. Darf man? Ja, zumindest diese eine Mal muss ich.

Wenn man drei Wochen hier ist, dann wundert man sich wohl oder übel über zwei Dinge: Alle essen den ganzen Tag nur Sandwich Baked Beans und Crisps und trinken zwischendurch süßen Tee mit Milch. Und alle rennen den ganzen Tag in Shorts und T-Shirt durch den Regen (Mein kanadischer Büro-Kollege und ich waren neulich sehr froh, dass die Uni den nächtlichen Bodenfrost endlich als Grund ansah, die Heizung anzustellen. Als die britische Kollegin dann reinkam, hat sie erstmal das Fenster aufgerissen, weil es ihr zu warm war. Ohne Scheiß, ich sehe hier noch immer Leute in Shorts und Schlappen in die Vorlesung gehen – nicht nur kalt, sondern auch schlechter Stil, aber anyway…). An sich kann man das ja alles machen. Die Frage, die mich die ganze Zeit umtrieben hat, war aber einfach: Warum werden diese Menschen nicht krank??? Kein Vitamin C, keine Gemüsepower, aber immer nass und kalt und nichts am Kopf? Ich hingegen, gut eingepackt, bestens genährt, bin von den letzten drei Wochen eineinhalb krank gewesen…

Zum Glück gibt es die USA, denn dort haben Forscher jetzt herausgefunden, woran das liegt: Menschen mit gutem Immunsystem leiden stärker unter einer Erkältung als solche mit Schwachem. Klischees sind also nicht nur zum lächerlich machen da, sondern auch gut gegen Erkältung. Ich gehe mir jetzt mal Tee mit Sandwich machen…

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